Welches Equipment wird benötigt?
Wie schaffen wir es gemeinsam zu starten und aufzuhören?
Wie geht das, alleine in ein Handy hineinzuspielen ohne die anderen zu hören?
Spielen wir alle gleichzeitig?
Alles Fragen, die wir uns oder auch unsere Zuhörer*innen sich gefragt haben. Und gerne geben wir einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte, das "Making-Of", unseres Anti-Corona-Videos.
Unsere Erfahrungsberichte handeln von Freude, Glück, Verzweiflung, Technikfrust und Lachanfällen und zeigen einmal mehr wie vielseitig unser Orchester ist!
Hinterlasst uns gerne am Ende dieser Seite einen Kommentar in unserem Gästebuch.
Erfahrungsbericht von E.
Ihr Lieben!
Jetzt möchte ich mich auch mal zur Aufnahme von HIT THE ROAD - CORONA melden. Idee und Projekt haben mir super gefallen und ich bin auch extrem gespannt, was letztendlich dabei rauskommt. Die Aufnahme an sich war schon eine Herausforderung und gar nicht so einfach. Immer hat irgendetwas nicht gepasst, ein Ton, der nicht richtig kam, eine Bindung, die nicht sauber war, der Bildausschnitt usw. usw...Man kann sich vorstellen, wie schwierig CD - Aufnahmen sein müssen, wobei die professionellen Studios sicher vieles im Nachhinein noch verbessen können. Dies war mir nicht möglich, so dass ich von den vielen Aufnahmen, die ich gemacht habe, schließlich eine - halbwegs - passable aussuchen musste.
Zunächst habe ich das Zimmer mit der besten Akustik gesucht. Die Oboe klingt im "trockenen" Raum ja etwas penetrant (zumindest, wenn ich spiele) und kann etwas Hall sehr gut vertragen. Daher dachte ich kurz daran, die Aufnahme in "meiner" Kirche (St. Peter und Paul Potsdam) zu machen. Da ich dort auch Orgel spiele, besitze ich einen Schlüssel und hätte dort ungestört eine Aufnahme machen können. Das habe ich dann aber doch verworfen, es war mir zu umständlich und außerdem wäre der Hall vielleicht auch zu stark und ein staccato nicht mehr zu erkennen gewesen. So beschloss ich es doch zu Hause zu versuchen. Ein schlechtes Gewissen den Nachbarn gegenüber stellte sich bei mir auch ein, da ich einige Stellen sehr oft geübt habe. So zum Beispiel den Auftakt zu Takt 3 - die Achteltriole. Eigentlich ist das nicht schwer, doch im Tempo haben so manche Stellen ihre Tücken. Auch ist die Sache mit dem Oboenrohr ja immer extrem heikel. Mein Sohnemann hat schon gelacht und es wurde bei uns zu einem running gag, wenn ich wieder sämtliche Probleme mit dem Spielen auf das Oboenrohr geschoben habe. "Ja, ja, natürlich, es liegt am Rohr....- ha ha." Dabei ist es wirklich sehr heikel für uns Oboisten, das passende Rohr zu spielen. Wenn man es gefunden hat und darüber glücklich ist, kann es in ein paar Tagen schon wieder gänzlich unbrauchbar sein. Die Profis sprechen von einer 3-Tage-Haltbarkeit. Da ich natürlich nicht so viel spiele, halten sie bei mir länger, aber es ist jedes Mal von neuem eine Art Glücksspiel, ob das Rohr, das gestern noch so schön geklungen hat, es auch heute noch tut.
Als ich dann eine Aufnahme ausgewählt hatte, kam die Versendung über WE TRANSFER. Ich weiß nicht, wie lange es bei euch gedauert hat, doch mein PC - ich habe abgestoppt - kam auf 45 Minuten. Ich dachte, der wird nie fertig. Entweder lag es am PC, der schon 10 Jahre alt ist und unbedingt ausgetauscht werden müsste oder an der zugegebenermaßen langsamen internet-Verbindung hier in Potsdam.
Jedenfalls war es eine tolle Erfahrung mit dieser Aufnahme und ich freue mich, dabei gewesen zu sein. Auch dass unser Konzert am 8. März noch hat stattfinden können, erfüllt mich jedes Mal, wenn ich daran denke, mit Freude. Ich hoffe nur, dass es bald auch wieder mit Proben und Konzerten losgehen kann!
Erfahrungsbericht von B.
Ihr Lieben,
nun auch noch mein Senf dazu.
Hier weder Nachbarn noch Kind noch Hund noch Feuerwehr, aber ein I., der sich den ganzen Abend Saxophon spielend von BAND IN A BOX begleiten lässt. Rumstata.
I., du musst jetzt mal Pause machen, hier Aufnahme. Gut, er ist einsichtig.
Ich konnte noch nie unsere Stücke nach den Aufnahme-CDs mitspielen, deswegen war ich skeptisch, was das MP3 betraf und habe erstmal ganz doll meine Stimme allein geübt, war nicht soo schwierig. Nun mit MP3. Das ist genial, sollten wir uns für schwierige Stücke für die Zukunft merken.
Ich habe natürlich auch gefühlt 37 Anläufe gebraucht, aber am nächsten Tag ging es zügig.
Endlich mal wieder ein bisschen Motivation. Hier ist die Stimmung ansonsten nicht so fröhlich. Meine 95jährige Mutter dement und bettlägerig im Pflegeheim in Baden-Württemberg, seit 2 Monaten kann sie keinerlei Besuch haben. Heute durfte mein Bruder zum ersten Mal für eine Stunde zu ihr. Nicht gesprochen, nicht mehr erkannt... Und noch weitere Morbiditäten im unmittelbaren Umkreis. Aber Jammern gilt nicht, uns geht es gut, wir konnten sogar am Samstag die Enkelkinder hier haben. Große Freude.
Mein Problem beim Spielen ist immer, da das Instrument fest auf dem Boden steht, dass ich den richtigen Abstand und Winkel für meine Lesebrille habe. Dazu noch das Getüdel mit den Geräten. Habe dann den kleinen Bluetooth-Kopfhörer genommen, hoffentlich war das nicht verboten😱 Außerdem wollte ich hinter mir auf der Aufnahme das Zickenfox-Poster haben, musste also auch viele Verrenkungen machen, bis alles im Bilde war. Zu den gefilmten Nasenlöchern hat In. ja schon alles gesagt.
Wann werden wir das Ergebnis sehen? Bin seeeehr gespannt und neugierig.
Ihr seid die meist vermissten Frauen unter der Sonne. Bleibt gesund und verliert nicht den Mut und die gute Laune.
Erfahrungsbericht von Ch.
Liebe Mitfrauen, jetzt möchte ich mich doch mal aus dem off melden: als „Vollzeitmutter“ von S. bin ich seit vier Wochen auch vor die ein oder andere Herausforderung gestellt, die sind aber zum Glück nicht technischer Art. Da hätte ich mich sicher ziemlich blöd angestellt. Immer wieder erfreue ich mich an Euren Berichten, vielen Dank!
Bin inzwischen schon gespannt wie ein Fidelbogen auf Euer Gesamtkunstwerk und hoffe auf ein baldiges Ende dieses Ausnahmezustandes!
Erfahrungsbericht von S.
Da muß ich noch sehr an meinem Geduldsfaden stricken, ich hab's nach zweieinhalb Stunden geschmissen, auch in Anbetracht der mißhandelten Steuerberater unter mir. Wenn die an dem Tag Mandantenbesuch hatten, dann kommt der sicher nicht wieder.
Erfahrungsbericht von K.
Liebe Alle,
also ich sage Euch, auch ohne Kind oder Mann, Frau, Freundin.... im Haus, die gerade im Hintergrund pfeifen, etwas runter werfen oder was von mir wollen, war das Ganze eine ziemliche Herausforderung! Vielleicht auch gerade deshalb, war nämlich schon die Vorarbeit, die Auseinandersetzung mit dem Equipment nicht ohne.
Welches Gerät soll aufzeichnen? Welches die mp3 abspielen? Oh nee, geht ja nicht, Mist, da fehlt der richtige Stecker/ Anschluß für die Kopfhörer, ach, da hatte ich doch irgendwo den Adapter....
Von wo kommt das Licht, wo stelle ich das Aufnahmegerät hin, wie schaffe ich es, mir den Ohrstöpsel nicht ständig fast wieder rauszureißen? Nee, der muß links bleiben, sonst geht das mit dem Klarinette Spielen nicht richtig... Und so weiter...
Dann mit dem richtigen Outfit, der funktionierenden Technik, unendlich oft geübten schwierigen Stellen - auch ich dachte mit Mitleid an die Nachbarn....
der große Moment.
Nach mehreren Anläufen hatte ich doch tatsächlich 2 einigermaßen, zur Not akzeptable Aufnahmen fertig! Puh!
Dann kann ich die nächsten Tage entscheiden, welche es werden soll und schauen, ob das mit dem Abschicken klappt!
Dann, 2 Tage später will ich nachlesen, wie ich die Aufnahme hochladen kann und traue meinen Augen nicht! Nee, doch Querformat, sollte es nicht Hochformat sein? 🥺 🙈 🙉 Nee, das kann doch nicht wahr sein!!!! So ein Mist!!
Also, das Ganze nochmal - quer!!
Und die Stimme in der 3. Klarinette - auch nicht ohne! Gefühlte Unendlichkeiten an Nachschlägen, damit dann immer wieder urplötzlich, wie aus dem Nichts eine der 2 schnellen, herausfordernden Stellen auftauchen, die es zu bewältigen gilt. Hauptsache durch, schön klingt anders!!
Dann kann frau sich ja wieder bei den Nachschlägen und Schnipsen erholen - von wegen! Bloß die Takte im Blick behalten!!
Ich war irre froh als es geschafft war und bin wahnsinnig gespannt auf das Ergebnis!!
Erfahrungsbericht von D.
Erfahrungsbericht
Was soll ich sagen, diese Aufnahme, so eine verrückte und schwierige Hürde mit so viel Peinlichkeiten.... - aber andere haben ja auch ausgepackt!
Also, zunächst wollte ich das Stück erst einmal üben, mit Kopfhörer und so, da tauchte schon das erste Problem auf: Die Aufnahme war immer mindesten vier Takte vor mir zu Ende. Nachdem ich es zwei Mal probiert hatte, beschloss ich, es auf den nächsten Tag zu verschieben, in der Hoffnung, dass ich da konzentrierter wäre. Denn Konzentration ist das A und O wenn 70% aller Noten ein Nachschlag auf D ist. Der auch noch lang, aber nicht zu lang und auf keinen Fall kurz gespielt werden soll.
Am nächsten Tag passierte das gleiche. Vorsichtshalber spielte ich ohne Kopfhörer, damit mit die Nachbarn über mir und neben mir nicht immer nur meine Nachschläge hörten. Dann spielte ich gar nicht mehr, sondern sang die Töne leise mit. Trotzdem, wieder war ich mindestens vier Takte zu spät und auch die Nachschläge und Pausen passten nicht so richtig.
Geduldig verschob ich das Problem auf den nächsten Tag, das war der 10.! Und? Wieder das gleiche. Ich traute mich nicht, Astrid abzusagen und machte erst mal gar nichts. Als mich am nächsten Tag Astrids Nachfrage mit der Verlängerungsfrist bis zum 13. erreichte und ich schon zum Hörer griff um Astrid abzusagen, ging mir plötzlich ein Licht auf: Ich hatte immer die ersten vier Takte wiederholt. Das Wiederholungszeichen steht deutlich andersrum, ich hätte schwören können, dass es die Tage davor sich auf die ersten vier Takte gerichtet hatte. Wobei, dann hätte es sich ja bei der großen Wiederholung schnell umdrehen müssen...
Jedenfalls war ich jetzt voll erleichtert und ließ mich von meiner Tochter in Styling-Fragen beraten und wo und wie ich mich hinstellen sollte, machte eine lustige Coronafrisur (meine Haare sind so lang, dass man jetzt eine Art Zopf binden kann) und los ging´s.
Beim ersten Mal hatte ich genug Luft, spielte die Töne laut und klingend und kam ich fast durch. Aber nur fast. Den Nachbarn gegenüber war es mir schon ein bisschen peinlich, es noch einmal spielen zu müssen, wodurch ich nicht ganz so weit kam, wie beim ersten Mal. Je öfter ich es spielen musste, desto leiser wurde ich, desto kürzer die Töne, desto weniger Luft bekam ich. Jetzt schmiss ich wirklich die Nerven weg und meine süße Tochter versuchte mich wieder aufzurichten.
Zur Schonung meiner Nerven, der der Nachbarn und meiner Familie versuchten wir es erst am übernächsten Tag noch einmal unter höchster Anspannung und ich ließ nach dem ersten Versuch, einfach alle potentiellen Stellen weg, an denen ich rausfliegen könnte. So kam ich wenigstens einmal durch. Ich hoffe, die anderen Musikerinnen aus meinem Register haben das besser hingekriegt! Ich freue mich auf das Ergebnis, es muss wahrscheinlich wirklich, zumindest was meinen Beitrag betrifft, gezaubert werden.
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